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Step 2 - Wie Jenke auf mich abfärbt..

So, jetzt ist es soweit, ich hab Blut geleckt.

 

Die Grundtheorie meines Taschendesigns war ja eh der Gedanke, dass ich so tollen Rohstoffen wie Leder und T-Shirt-Garn, die in der Industrie einfach Abfallprodukte sind, ein zweites "Leben" zu schenken in einer neuen Funktion als Solitärstück.

Das bringt zwangsweise mit sich, dass man anfängt, bewusster zu leben, die Augen offen zu halten, wenn man die Höhle daheim verlässt.

Die Plastikschwemme in unserer Konsumgesellschaft kennt ja wohl jeder, der nicht mit Scheuklappen unterwegs ist.

Und ehrlich gesagt, finde ich es langsam pervers, wie die Entwicklung hier voranschreitet.

Dann kam in dieser Umbruchphase auch noch Jenke daher mit seinem Plastik-Experiment.

 

Seitdem ist es komplett um mich geschehen - mein Göttlicher tut mir fast leid, weil ich (wie auf Speed) mit offenen Augen einkaufen gehe, von wegen LOW WASTE, ich will NEARLY NO PLASTIC WASTE - natürlich ohne zu missionieren, das sollen alle Andern selbst für sich entscheiden und es gibt genug Millitante in dieser Sektion, die das bis zum Erbrechen fast feiern.

 

Ab dieser Erkenntnis "ICH MÖCHTE JETZT WIRKLICH MEHR TUN" wird das Leben zur Hölle, allein Zahnpasta ohne Plastik stellt ein Problem dar, oder geh doch mal Nudeln kaufen. Das mit den Zahnbürsten und der Zahnpasta war schnell vom Tisch, obwohl - was soll das denn, eine Bambus-Zahnbürste mit Kunststoff-Bürsten erfinden - eindeutig Klassenziel verfehlt meiner Meinung nach.

 

Auf jeden Fall liegt Fokus dabei darauf, GAR KEIN Plastik mit heim zu bringen und schon bist eigentlich verratzt.

 

Man muß so viel liegen lassen, weil die Verpackungsindustrie einfach noch nicht mitgedacht hat und der Gesetzgeber schreitet nur mit Betteln ein. Man merkt erstmal, wie plastikvermüllt man mit den kleinen nützlichen Gadgets daheim so lebt - also back to the roots, Plastik raus aus Haus und das letzte Stück ganz lange behalten, sonst machst ja wieder einen Berg.

Erinnert Ihr Euch an die Tupper-Zeit? Oh mein Gott, ich hab einen halben Laden daheim.

 

Was die Nudeln angeht, konnte ich meinen Mann mit überzeugen, jetzt steht bei uns daheim eine Nudelmaschine, auf ein Mal ist das Thema Nudeln auf jetzt megagünstig, frische Nudeln kochen in 3 Minuten und sie sind immer homemade, so wie man es gern hätte. Wenn man mal vom Preis für die Nudelmaschine absieht.

 

Das Gleiche gilt ja auch für Kosmetik - Alles in Plastikverpackungen und leider sind die meisten "nachhaltigen" Internet-Produkte noch viel zu teuer, andererseits ist es auch kontraproduktiv gegen CO2 zu kämpfen und dann alles aus dem Netz zu holen, also Fazit --> Selbermachen: Lip balm, Creme, Seifen und Shampoo bars herstellen, Brot backen ja sowieso schon seit geraumer Zeit und die Nudeln.

 

Ich muß noch optimieren, keine Frage, ich fange gerade erst an, aber ich bin fest entschlossen.

Und sein wir mal ehrlich, Sheabutter und Kokos-Öl sind keine Regionalprodukte, aber ich kann aufpassen, dass wenigstens hier der Richtige seinen Lohn bekommt und beim Verkäufer Verantwortung dahinter steckt.

 

Also danke Jenke, Danke für den Denk-Anstoss, Danke für die Aufklärung, Danke fürs Rütteln am westlichen Konsumverhalten, Danke für den Weg zurück zu dem, was ich habe und was ich eigentlich brauche.

 

Was hat hat Silbermond so schön gesagt? "

Eines Tages fällt dir auf
Dass du 99% nicht brauchst
Du nimmst all den Ballast
Und schmeißt ihn weg
Denn es reist sich besser
Mit leichtem Gepäck.....

 

Also ein neues Projekt, welches in den Alltag wechseln soll... auch hier:   Laufen lernen halt, alles Liebe.. Käthchen